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DIONAEA MUSCIPULA

die Venusfliegenfalle


"Diese gewöhnlich Venusfliegenfalle genannte Pflanze ist wegen der Rapidität und der Kraft ihrer Bewegungen eine der wunderbarsten in der Welt." Charles Darwin, 1875


Dionaea muscipula
Fangblatt
Dionaea muscipula
in Töpfen
Dionaea muscipula
ein paar mehr davon
Die Bilder zeigen einige meiner Pflanzen im Sommer. Wer genau hinsieht, kann auf dem linken Bild die drei Auslöseborsten auf der linken Fangblatthälfte erkennen.

Nun. Welche Pflanze kennt wohl selbst derjenige, der von Carnivoren keinen blassen Schimmer hat ?
Vermutlich die, "die so komisch zuklappen kann". Die Venusfliegenfalle, oder Dionaea muscipula mit botanischem Namen. "Entdeckt" hat sie als erster John Ellis 1769 und man kam recht schnell darauf, daß diese Pflanze wohl Insekten fangen würde. Wie dem auch sei, irgendjemand hat da im Lateinunterricht genauso gut aufgepaßt wie ich und so heißt die Pflanze eigentlich wörtlich übersetzt Venus Mausefalle, die Fliegenfalle wäre nämlich muscicipula. Aber das nur am Rande. (Im übrigen ist mir dies natürlich NICHT selber aufgefallen, sondern ich habs irgendwo gelesen ;o) ).
Ich kann mich nicht mehr richtig erinnern, wann ich denn meine allererste Venus Fliegenfalle gesehen hab und mir von meinen Eltern kaufen ließ. Ist jedenfalls schon laaaaange her, nicht ganz so lange war deren Lebensdauer. Ich habs dann noch ein paarmal als Kind vergeblich versucht und als ich es vor ein paar Jahren noch einen letzten Versuch starten wollte, habe ich mir mit der obligatorischen Venusfliegenfalle und zwei Sonnentauarten auch noch ein Carnivorenbuch gekauft. Was mittlerweile draus geworden ist sieht man ja... ;o)

Gattung & Art :Dionaea muscipula
Verbreitungsgebiet :Um die Stadt Wilmington rum in South- & Northcarolina (USA)
Temperatur :Im Sommer warm, im Winter kühl. Hält auch Frost aus.
Licht :Hell und sonnig. Am Südfenster oder im Freien. Nur bei ausreichend Licht werden die Fallen groß und rot.
Substrat :Ungedüngter Weißtorf, evtl. mit Quarzsand vermischen. Auch die "Carnivorenerde" aus den Baumärkten ist geeignet. Keinesfalls normale Blumenerde verwenden !
Wasser :Im Sommer Anstaubewässerung, im Winter nur mäßig feucht halten.
Vermehrung :Über Samen, Blattstecklinge oder am schnellsten durch Teilung.
Düngen :Nicht empfehlenswert. Nicht mit den Fallen spielen oder ungeeignete Sachen verfüttern !
Schädlinge :Bei mir regelmäßig Blatt- und Schildläuse. Gut wirken Pflanzenschutzstäbchen (allerdings die ohne Dünger nehmen !!!).
KrankheitenBei zu warmer Haltung im Winter Schimmel. Absterbende Fallen im Herbst sind normal.


Ich habe mich entschlossen, bei der Venusfliegenfalle einen kleinen Fragen- und Antworttext zu schreiben, da mir viele dieser Fragen schon sehr oft per Mail gestellt wurden. Außerdem möchte ich jeden dazu ermuntern, sich mit der Kultur dieser Pflanzen zu versuchen, auch wenn man (bisher) nichts mit fleischfressenden Pflanzen am Hut hatte. Es ist mit Sicherheit eine der beeindruckensten Spezies, die unseren Planeten bevölkern und sie ist wirklich einfach zu hatlten, wenn man die grundsätzlichen Regeln beachtet...

Woher kommen die Venusfliegenfallen ursprünglich her ?
Sie kommen NICHT aus den Tropen, sondern stammen aus den USA und zwar aus einem ziemlich klein begrenzten Gebiet um die Stadt Wilmington herum. Die Bestände dieser Art schwinden zusehends, was momentan wohl weniger an den Sammlern liegt (Ausgraben steht unter Strafe !), sondern schlicht und ergreifend an der fortschreitenden Zerstörung der Lebensräume. Die Pflanze wächst in feuchtem Grasland, welches gelegentlich abbrennt und deshalb aufgrund fehlender Sträucher und Bäume recht stark der Sonne ausgesetzt ist. Die Winter sind relativ kühl, gelegentlich tritt Frost auf.

Woher bekomme ich eine Venusfliegenfalle ?
Venusfliegenfallen findet man vor allem im Frühjahr in allen großen Gärtnereien und Baumärkten. Man sollte darauf achten, daß die Pflanze halbwegs gesund aussieht und neue Blattaustriebe in der Mitte vorhanden sind. Wer im Baumarkt nicht fündig geworden ist, es aber es bis zu meinem Text geschafft hat, sollte auch keine Probleme haben, im Internet welche zu finden. Mehr als 10DM für eine mittelgroße Pflanze ist zuviel. Es ist empfehlenswert, Pflanzen aus den Baumärkten gleich nach dem Kauf in einen größeren Topf mit geeignetem Substrat umzutopfen.

Was sind die allerwichtigsten Grundsätze bei der Kultur ?
Als erstes nur mit kalkarmem Wasser gießen ! Leitungswasser (auch abgestandenes oder abgekochtes) ist in weiten Regionen Deutschlands leider nicht verwendbar. Destilliertes, demineralisiertes oder einfach nur Regenwasser eignen sich dagegen sehr gut. Ich gieße seit Jahren mit Regenwasser und hebe mir den Winter über immer ein paar hundert Liter auf (ich hab auch ne größere Sammlung).
Als weiteres braucht die Pflanze viel, viel Sonne, wenn man lange grüne Blätter mit kleinen Fallen dran hat ists eindeutig zu dunkel.
Auf keinen Fall darf man die Pflanzen in normale gedüngte Blumenerde umsetzen. Das Substrat muß sauer und sehr nährstoffarm sein, am besten eignet sich dafür ungedüngter Weißtorf. Man kann dem ganzen noch groben Quarzsand oder Sphagnum Moos beimischen oder die "Carnivorenspezialerde" aus den Baumärkten verwenden. Diese enthält im Wesentlichen auch Weißtorf. Und vermutlich etwas Gold, sonst wäre sie nicht so teuer ;o) .

Ok, alles kein Problem, aber wo stelle ich sie nun hin ?
Die Pflanze mag im Sommer warm und sehr hell stehen, von daher ist sie im Freien schon mal ganz gut aufgehoben. Aber auch ein sonniges Südfenster im Haus klappt recht zufriedenstellend, allerdings werden dann die Fallen nicht so schön rot. Im Winter kann man die Pflanze draußenlassen (richtig gelesen !). Wenn sie ans Freilandwetter gewöhnt ist und man in einem Gebiet mit nicht zu starken Frösten wohnt. -16°C haben Pflanzen bei einem Freund schon ausgehalten, bei mir auch Sämlinge. Das Ganze ist allerdings bei so tiefen Temperaturen etwas Glückssache und hängt vom Klon ab, wie alt die Pflanze ist, ob sie durch Schnee oder Laub geschützt war, usw... Ich habe schon von -25°C gehört und werde dieses Jahr einfach mal einen Großteil meiner Pflanzen aus Platzmangel ins ungeheizte Frühbeet und ins (neu entstehende) Moor setzen. Man kann die Pflanzen allerdings auch im Haus überwintern, nur sollte es ihnen da auf keinen Fall zu warm werden, 5-10°C sind recht gut geeignet. Es wird immer wieder behauptet, Venusfliegenfallen ließen sich auch warm durchkultivieren, was aber meiner Meinung nach eine ausgesprochen schlechte Lösung ist. Die Pflanzen benötigen die Ruhezeit unbedingt, um im Frühjahr wieder gut anwachsen und blühen zu können.
Sehr oft hört man noch, daß die Pflanzen hohe Luftfeuchtigkeit bräuchten und nur unter Glas wachsen würden. Die Pflanzen werden wesentlich gesünder und härter wenn man sie in der ganz normalen Luftfeuchtigkeit so um 40-60% rum kultiviert. Direkt über einer Heizung kann es schon mal zu trocken werden aber da stellt man sie eigentlich eh nicht hin. Ansonsten reicht unsere Luftfeuchtigkeit in Deutschland völlig aus. Ein Teil meiner Pflanzen steht ohne Schutz Wind und Regen ausgesetzt und wächst prächtig, dennoch würde ich im Haus davon abraten, die Pflanzen zu besprühen. Das erhöht nur die Schimmelgefahr.

Gibt es Alternativen bei der Überwinterung ?
Da die Ruhephase stark von der Beleuchtungsdauer abhängt, gehen Venusfliegenfallen oft auch bei 15°C in Ruhe, wenn die Tage kürzer werden. Das sollte aber wirklich das Maximum sein. Im Gegensatz dazu schaden kurzzeitig hohe Temperaturen z.B. durch Sonnenschein im Wintergarten nicht, solange die Durchschnittstemperatur niedrig genug liegt.
Als letzte Alternative bleibt noch im Herbst das Rhizom auszugraben, alle Blätter abzuschneiden und das ganze bis zum Frühjahr mit etwas Sphagnum Moos in einem Plastikbeutel in den Kühlschrank zu legen. Habe ich allerdings noch nie probiert.

Wie füttere ich Venusfliegenfallen ?
Am einfachsten : Gar nicht !
Die Pflanze ist darauf angepaßt, in sehr nährstoffarmen Böden zu wachsen, wo es wenig Konkurrenz durch andere Arten gibt. Selbst im Weißtorf ist mehr als ausreichend an Nährstoffen vorhanden, um die Pflanze am Leben zu halten.
Wenn die Pflanze nicht wächst oder gar am Absterben ist, dann liegt das mit sehr großer Wahrscheinlichkeit daran, daß ihr irgendetwas nicht paßt, sei es das Klima oder das Wasser oder was anderes. In diesem Fall nützt Füttern überhaupt garnichts, sondern einzig und allein ein Verbessern der Kulturbedingungen.
Kann man die Grundbedürfnisse der Pflanze hingegen befriedigen, so wird sie durch zusätzliche Nahrung durchaus kräftiger und größer. Alle meine Pflanzen stehen den Sommer über im Freien oder im Gewächshaus und können sich dort mehr als genügend selber fangen. Die Beute besteht nur zu einem Teil aus Fliegen, es finden sich auch viele Spinnen, Ameisen und andere Kriechtiere in den Fallen. Selbst Wespen werden im Hochsommer oft gefangen. Will man nun selber den Fangvorgang beobachten oder meint, seine Pflanze würde nicht genug erwischen, so kann man lebende Insekten verfüttern. Tote Nahrung oder gar irgendwelche Essensbrocken sind nicht geeignet und verschimmeln nur. Das liegt am Fangvorgang, den ich weiter unten erkläre. Die Insekten sollten nicht zu groß sein, ideal ist ein Drittel der Fallengröße oder noch kleiner. Auch so fängt die Venusfliegenfalle oft "zu" große Insekten, dann fault allerdings das Fangblatt beim Verdauen ab. Im Winter befindet sich die Venusfliegenfalle in der Ruhephase und benötigt dann keine Insekten.
Ich habe meine Pflanzen die letzten Jahre nie gedüngt. Wann man sich das unbedingt einbildet, so sollte man den Dünger sehr stark verdünnen. Man schadet der Pflanze aber damit meist mehr als daß man ihr nützt. Während der Ruhezeit ist Düngen völlig unsinnig.

Wie kann sich eine Pflanze bewegen ?
Die Pflanze hat natürlich keine Muskeln und das Zuklappen geschieht über eine rasche Veränderung des Turgordrucks (Druck in den Zellen). Dabei schnappen die Fallenhälften in wenigen Sekundenbruchteilen von einer konkaven in eine konvexe Form um. Beim Öffnen müssen die Zellen dann wieder entsprechend wachsen, was natürlich nicht beliebig oft wiederholt werden kann. Von daher kann eine Falle als Faustregel maximal siebenmal zuklappen, daher sollte man nicht zuviel damit spielen.
Das Zuschnappen ist für Menschenfinger absolut harmlos !

Wie funktioniert der Fangvorgang nun genau ?
Auf jeder Hälfte der Falleninneseiten sitzen in der Regel drei Fühlborsten. Berührt man diese, so passiert erstmal garnichts. Wäre auch unsinnig, denn sonst würde jeder Regentropfen die Falle zuschnappen lassen. Berührt man allerdings zwei Borsten innerhalb von rund 20 Sekunden, so klappen die beiden Fallenhälften wie eine Bärenfalle zusammen, die Zähne greifen dabei ineinander, es bleiben allerdings noch kleine Zwischenräume frei, so daß kleine Insekten durchaus noch herauskrabbeln können. Für diese würde es sich anscheinend nicht rentieren, den Verdaungsvorgang zu starten. Innerhalb eines Tages öffnet sich die leere Falle dann wieder und ist erneut fangbereit. Größere Insekten sind nun allerdings in dem Käfig gefangen und durch ihr Rumgezappel stimulieren sie die Fühlborsten immer wieder aufs neue. Dadurch beginnt sich die Falle immer weiter zusammenzupressen, die Ränder liegen schließlich aufeinader und dichten das Innere komplett ab. Oft werden die Insekten dabei bereits zerquetscht. Die Fallenränder pressen sich dann so sehr zusammen, daß sich die Zähne nach hinten biegen und nicht mehr überlappen. Zu diesem Zeitpunkt treten enzymhaltige Verdaungssäfte aus und beginnen die Beute zu zersetzen. Dies dauert je nach Größe des Insekts und Witterung zwischen 3 und 10 Tagen, bei zu großen Beutetieren beginnt die Falle nach einigen Tagen zu faulen. Ist die Verdauung abgeschlossen, öffnet sich die Falle wieder und gibt die Reste des unverdaulichen Chitinpanzers frei. Dieser wird in der Natur meist von Wind und Regen abgewaschen. Die anfangs nicht aktiven Fühlborsten sind nach einigen Tagen wieder sensibel und die Falle ist erneut bereit. Sehr alte Fallen funktionieren nicht mehr.
Jetzt ist auch klar, warum man nur lebende Insekten verfüttern soll, da die Pflanze dieses Zappeln als Reiz braucht, den Verdauungsvorgang überhaupt erst zu starten. Legt man totes Material hinein, so geht die Pflanze von einem Fehlalarm aus und öffnet die Falle wieder.
Ich werde irgendwann mal ein paar Bilder machen, die den Vorgang veranschaulichen.


Dionaea muscipula
kleine blühfähige Pflanze
Dionaea muscipula
Blüte
Dionaea muscipula
unterschiedliche Typen
Das linke Bild zeigt einen 1 1/2 jährigen Sämling, der bereits einen Blütenstiel bildet. Zum Vergleich steht eine mittelgroße Pflanze daneben. Das Bild ist schon ziemlich alt und wurde damals mit einer Digitalkamera der 1. Generation aufgenommen, daher ist die Qualität nicht gerade berauschend.

Wie kann ich Venusfliegenfallen vermehren ?
Das einfachste ist, große Pflanzen mit meheren Vegetationspunkten zu teilen. Idealerweise macht man dies kurz vor dem Ende der Ruhezeit, es funktioniert aber auch das ganze Jahr über. Man sollte sich halt nicht gerade einen Hochsommertag mit 35°C im Schatten aussuchen. Die geteilten Pflanzen schützt man eine Woche lang vor zu starker Sonneneinstrahlung und Hitze. Ich reiße die Pflanzen einfach auseinander und mache mir nie die Mühe, da irgendwas zu desinfizieren.
Möglichkeit zwei wären Samen. Die Pflanzen blühen meist im Frühjahr, wobei die Blüte den Pflanzen viel Kraft kostet. Ich schneide deshalb auch gelegentlich die sich entwickelnden Blütenstiele ab. Entgegen anderslautenden Berichten reicht eine blühende Pflanze zur Samenproduktion aus und es sind durchaus oft mehr als nur eine Blüte pro Stiel geöffnet. Ob es nun nötig ist, die Blüten gegenseitig mit einem Pinsel zu bestäuben kann ich nichts sagen, denn bei mir erledigen dies die Insekten. Die Samen reifen im Sommer heran und man sollte sie möglichst bald wieder aussähen, da sie nach wenigen Monaten ihre Keimfähigkeit verlieren. Dionaea ist Lichtkeimer, daher die Samen nicht bedecken ! Nach einem Jahr haben die Pflanzen rund 3-4 cm Durchmesser und ca. 5mm große voll funktionsfähige Fallen. Nach rund 3 bis 4 Jahren hat man ausgewachsene und blühfähige Exemplare, der unangefochtene Rekord unter meinen Pflanzen liegt bei rund 1 1/2 Jahren von Aussaat bis zur Blüte.
Als letztes bietet sich noch an, Blattstecklinge zu machen. Dabei reißt man ein nicht zu altes Blatt mit möglichst viel von der Blattbasis ab und steckt es schräg ins Substrat. Ich habe dies nur ein einziges Mal probiert und nach rund 4 Monaten sind die Hälfte der Stecklinge angegangen und haben zahlreiche Mini-Venusfliegenfallen gebildet. Die Entwicklung bis zur großen Pflanze dauert fast genausolange wie mit Samen, also mehrere Jahre.

Man sollte meiner Meinung nach zuerst versuchen, die Mutterpflanze gut zu pflegen, bevor man sich großartig Gedanken über deren Vermehrung macht.


Dionaea muscipula
Samen
Dionaea muscipula
6 Monate alte Sämlinge
Links sieht man mehr oder weniger deutlich die runden schwarzglänzenden ca. 1mm großen Samen. Die Sämlinge auf dem linken Bild sind zwar noch winzig, haben aber dennoch schon funktionierende Fallen, mit denen sie auch bisweilen Fruchtfligen oder kleine Ameisen erwischen.

Wie groß werden Venusfliegenfallen ?
Bei mir haben die größten Fallen im Hochsommer eine Länge von rund 3-4cm. Es gibt auch noch XXL-Formen, ich habe aber keine Ahnung, wie groß diese werden. Unter optimalen Bedingungen (und mit Dünger) halte ich 5cm für das Maximum.
Der Durchmesser ausgewachsener Pflanzen beträgt ca. 12-20cm, bei zuwenig Licht auch größer. Die Blütenstiele sind teilweise über 30cm hoch, um die Bestäuber von den Fallen fernzuhalten.

Wie bekomme ich schön rot gefärbte Fallen ?
Hängt einmal vom Klon ab, manche Pflanzen werden einfach röter als andere. Sieht man gut an meiner Pflanzschale, wo die Pflanzen unterschiedlich intensiv ausgefärbt sind. Starke Rotfärbung erreicht man mit sehr viel Sonnenlicht im Freien oder unter starkem Kunstlicht, wie z.B. von NatriumDampf-Hochdrucklampen.

Was ist mit Krankheiten und Schädlingen ?
Ich habe vor allem Probleme mit Schildläusen, vor allem wenn die Pflanzen relativ "warm" und "dunkel" überwintert werden. Geringer Befall wirkt sich allerdings kaum auf die Pflanzen aus und man kann versuchen, ob man mit Absammeln nicht auch zum Erfolg kommt. Ansonsten wirken die Pflanzenschutzstäbchen recht gut, man muß nur darauf achten, keine mit Düngerzusatz zu kaufen. Krankheiten hatte ich bisher noch nie, dies ist wohl hauptsächlich ein Problem bei zu weich kultivierten Pflanzen im Terrarium.
Daß im Herbst viele Fallen braun werden und absterben ist völlig normal.

Warum klappt meine Venusfliegenfalle nicht zu ?
Es kommt gelegentlich vor, daß Fallen nicht oder nur sehr langsam zuklappen. Manchmal liegt es daran, daß die Fallen schon zu alt sind oder diese schon sooft zugeklappt sind, daß sie sich "erschöpft" haben. Möglicherweise hat die Falle auch erst vor kurzem eine Beute verdaut und muß sich erst "erholen". Auch im Winter während der Ruhephase sind die verbliebenen Fallen meist sehr träge oder funktionieren garnicht. Warum sich aber im Sommer frische Fallen an gesunden Pflanzen manchmal wie in Zeitlupe bewegen weiß ich nicht. Die verbreitete Theorie, daß die Pflanzen "satt" seien kann ich nicht glauben, da manche Pflanzen bei mir wochenlang ununterbrochen neue Beute fangen und dennoch prima funktionierende Fallen besitzen. Wer es weiß, woran es liegt, soll mich doch mal anmailen ;o)

Welche "Arten" von Venusfliegenfallen gibt es ?
Es gibt genau eine Art: Dionaea muscipula. Allerdings existieren verschiedene Formen dieser Art, die teilweise durch Züchtung, teilweise durch Mutationen bei der Vermehrung in den Labors aufgetreten sind. Ich selbst besitze zur Zeit neben der typischen Art noch 'Red burgundi', ein Klon bei dem Fallen, Zähne und auch die Blattstiele mehr oder weniger rötlich gefärbt sind, 'Sharkteeth', bei dem manchmal die Zähne verwachsen sind und 'Dentata' mit sehr kurzen verstümmelten Zähnchen. Relativ bekannt sind auch noch 'Akay Ryu' mit besonders stark rot gefärbten Falleninnenseiten und 'Red rosetted' mit stark roten Fallen an kleinen Blattstielen. Diese Pflanzen müssen in der Regel vegetativ über Teilung oder Stecklinge vermehrt werden, um die besonderen Merkmale zu erhalten. Die Pflanzen sind erheblich schwerer zu beschaffen, teurer und meiner Meinung nach auch anspruchsvoller in der Kultur.
Dionaea muscipula
'dentata'
Dionaea muscipula
'red burgundi'
Dionaea muscipula
'shark teeth'




In jedem allgemein gehaltenen Karnivorenbuch findet sich ein Kapitel über die Venusfliegenfalle. Wer sich für Dionaea am Naturstandort interessiert sollte unbedingt mal einen Blick in "Carnivorous plants of Northamerica and Canada" von Schnell werfen.

Dutzende von weiterführenden Links (in allen Sprachen) finden sich auf Best carnivorous plants (Englisch)
Ebenfalls empfehlen möchte ich Venus Fly Trap - growing info, varieties and mutations (Englisch), welche sich mit der Kultur und den verschiedenen Typen von Venusfliegenfallen beschäftigt.


Copyright (C) 2001, 2002 by Martin Reiner - letzte Aktualisierung 04.10.2002